Besuch aus Japan

Eine zehnköpfige Delegation von Pädagoginnen aus Japan informierte sich bei FRÖBEL in Hessen über den positiven Einfluss gut durchdachter Raumkonzepte auf die pädagogische Arbeit in Kitas.

Im August besuchte eine zehnköpfige Delegation aus der Präfektur Gifu in Japan die FRÖBEL-Geschäftsstelle Rhein Main. Die Pädagoginnen machten auf ihrer Bildungsreise in Europa einen Zwischenstopp bei FRÖBEL, bevor es für sie weiter nach Reggio Emilia ging. In Frankfurt am Main begrüßte Kai Korn, Geschäftsleiter der Region, die Besucherinnen mit einem herzlichen „Youkso“ und informierte über das Thema „Der Raum als dritter Pädagoge“.  

Nach dem Vortrag wurde über kulturelle Unterschiede diskutiert sowie über die Auswirkungen auf das Verständnis von frühkindlicher Pädagogik. Die Pädagoginnen zeigten sich beeindruckt von den FRÖBEL-Prinzipien „Beziehung – Individualisierung – Partizipation“ und wie sich diese in der Raumgestaltung widerfinden: Sicherheitsgebende Beziehung, Individualität mit Recht auf den eigenen Bildungsprozess und das Recht auf Mit- und Selbstbestimmung. Auf Grundlage dieser Prinzipien entwickelte sich ein anregender fachlicher Austausch.

„Durch den Besuch aus Japan habe ich gelernt, dass in der japanischen Kultur das Bedürfnis nach Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen als sehr bedeutsam erachtet wird. Diese führe in eine gesellschaftliche Homogenität“, erläutert Kai Korn.  „Daher legt das Bildungssystem den Fokus auf ein starkes Gruppenbewusstsein. Selbstverwirklichung wird mehr im Sinne der Gruppe verstanden.“

Sehr interessiert waren die Gäste an unserem Namensgeber, dem Pädagogen Friedrich Fröbel, und inwiefern wir seine Pädagogik und sein Bild vom Kind heute fortführen. Durchaus in Japan bekannt, genießt er dort unter den Pädagoginnen und Pädagogen ein hohes Ansehen. Ebenso waren die Gäste von unserem Pädagogischen Leitbild, in dem die Kinderrechte fest verankert sind, sehr beeindruckt. 

Auf besonderes Interesse stieß das Thema „offene Pädagogik“. Es wurde der Frage nachgegangen, wie strukturierte Raumkonzepte zum Gelingen des pädagogischen Konzepts beitragen. Zum Abschluss wurden die unterschiedlichen pädagogischen Qualifikationen der beiden Länder verglichen. Schnell wurden Gemeinsamkeiten in der berufschulischen sowie universitären Ausbildung gefunden. 

Beeindruckt und gut informiert haben sich die japanischen Pädagoginnen mit einem freundlichen „Sayounara“ am Nachmittag verabschiedet, um die Reise nach Norditalien fortzusetzen.


FRÖBEL gibt gern Einblick in den pädagogischen Alltag in seinen Kindertageseinrichtungen. Vor allem aus dem Ausland steigt das Interesse an der gelebten Praxis in deutschen Kindergärten. FRÖBEL bietet deshalb ein Programm für internationale Besuchsgruppen an.